Kinderpredigt 538 zum 2. Kor. 4, 6-10

Zurück Predigt 538

Kinderpredigt vom 19.01.1986 - Pastor Schnabel - 2. Kor. 4, 6-10

Liebe Kinder, liebe Gemeinde!

Was wir eben gehört haben, ist ein Stück aus einem Brief, den der Apostel Paulus geschrieben hat. Dieser Brief ist eigentlich an Erwachsene geschickt worden, aber in Korinth sind die Kinder auch im Gottesdienst dabei gewesen. Und so will ich versuchen, euch zu erklären, was in diesem Brief gesagt ist. Da heißt es: Gott, der das Licht am Anfang der Welt hervorleuchten ließ, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gelegt.

Wir haben schon mal im Kindergottesdienst gehört: "Der Mensch sieht, was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an". Gott, der weiß, wie wir’s meinen, der sieht, was in uns vorgeht. Und das Herz ist ja nun nicht nur eine Pumpe, die das Blut durch den Körper transportiert, sondern das Herz steht für Gefühl, für das Sinnen und Trachten eines Menschen. Ihr wisst genau, was es heißt, wenn jemand sagt: Der hat ein finsteres Herz. Wir wissen auch, was es heißt, wenn wir sagen: Der hat ein hartes Herz, oder ein gutes Herz.

Der Apostel sagt hier: Gott hat einen hellen Schein in unser Herz gelegt.

Ein Herz ist dunkel, wenn ein Mensch mit sich allein ist. Nun kann man ein Herz nicht sehen. Aber ich kann euch mein Herz zeigen. Ich kann euch zeigen, so ähnlich, wie es aussieht. Wollt ihr’s sehen? Ja? (P. holt ein Plastikherz aus seiner Westentasche) Das ist gar nicht so einfach ohne Blutvergießen! So! Seht mal; mein Herz!

Das ist ein finsteres Herz. Und ein Herz ist finster, wenn der Mensch mit sich allein ist. Wenn er sagt: Ich muss den Sinn meines Lebens schaffen. Ich muss aufpassen, dass die anderen mir nicht die Ehre abschneiden. Die anderen, das sind alles welche, die gegen mich sind. Und so geraten Menschen in die Enge.und an die Wand und müssen aufpassen, dass sie sich selbst behaupten. Und daraus kommt dann der Geiz und alles Böse.

Aber nun sagt der Apostel: Gott hat uns ja einen hellen Schein ins Herz gegeben. Das heißt: In unser finsteres Herz hat Gott seinen Heiligen Geist gegeben. Und weil wir auch dieses Licht im Herzen haben, kann es gut mit uns werden. Und wenn so ein Herz nun Licht hat, passt mal auf, guckt mal das Herz jetzt genau an (P.knipst ein Licht im Plastikherzen an), dann ist es hell; dann ist das Herz erleuchtet.

Mit einem hellen Herzen hat ein Mensch Hoffnung in sich und Freude und Liebe.

Der Gott, der am Anfang, als alles wüst und leer war, als der Erdball wie ein flüssiger Erdtropfen durch’s Weltall flog, der gesagt hat: "Es werde Licht", der gleiche Gott hat das Licht in unsere Herzen gegeben. Und das, was ihr hier seht, das könnt ihr in euren Herzen fühlen.

Wenn Gottes Geist in unseren Herzen leuchtet, dann ist das Herz hell. Manchmal würde ich mir wünschen, dass ich bei den Menschen herumgehen könnte und einfach nur auf einen Schalter drücken brauchte. Oder manchmal wünschte ich selbst, dass ich so einen kleine Knipser hätte, wo ich draufdrücke und dann wird es hell in mir. Das geht leider nicht

Deswegen hat Paulus - wenn ihr genau zugehört habt - noch ein anderes Bild gebraucht, er hat nämlich gesagt: Wir haben den Schatz des Geistes Gottes nur in irdenen Gefäßen. Da hat er einmal was gemeint, was Kinder noch nicht so gut verstehen; dass wir ‚eben Freude nur im Leid haben; Dass wir Hoffnung nur in der Not haben; dass wir Freiheit nur in einer gewissen Gebundenheit an diese Erde haben. Aber er hat noch etwas anderes gemeint.

Schaut mal, das hier ist ein: Blumentopf; ein irdenes Gefäß. Das ist mir noch unheimlich, wenn ich denke; wir sind ja irdisch, das heißt; wir sind aus Erde gemacht.

Und eigentlich sind wir Menschen, unser Leib, aus dem gleichen Material, aus dem dieser Blumentopf besteht nämlich aus Erde. Das - der Blumentopf - ist gebrannte Lehmerde.

Paulus sagt: Wir haben diesen Schatz in irdenen Gefäßen. Ihr wisst, so ein Blumentopf, der hat schon ein Jahr mitgemacht und der wird irgendwann bröckelig. Dann werden wir ihn wegschmeißen und dann wird er zerfallen und wieder zu Erde werden. Und wenn ein Mensch beerdigt wird, so heißt es: Erde zu Erde. Ein irdenes Gefäß sind wir. Aber nun sagt Paulus, so ähnlich wie mit dem hellen Schein in die Herzen, er sagt nämlich: In dieses irdene Gefäß hat Gott einen Schatz hineingelegt. Jeder von euch ist ein irdenes Gefäß. Und in jeden von euch hat Gott einen Schatz hineingetan, und das ist sein Geist, der unser Herz hält.

Wenn die Kinder nachher zum Kindergottesdienst gehen, können sie nachgucken, ob hier auch ein Schatz drin ist, in diesem irdenen Gefäß.

Und wenn ihr von dem Schatz geredet habt und von dem Licht im Herzen, dann lesen euch die Großen noch vor, einen Brief aus Peru, wie es den Kindern da geht, was das Herz dieser Kinder erfreut.

Und wenn ihr ihn ausgelesen habt, dann klebt ihn doch bitte unten an die Wand, damit die Großen diesen Brief nachher beim Kaffee auch lesen können.