Kinderpredigt 551

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Kinderpredigt vom 25.05.1986 - Pastor Schnabel

Liebe Kinder!

Alle Erwachsenen, die sonntags zum Gottesdienst kommen, sind Menschen, die nach Gott fragen.

Es gibt nämlich Dinge, die Kinder und Erwachsene nicht ergründen können.

Alle Erwachsenen, die hier sind, fragen nach Gott. Sie beten zu Gott, sie zweifeln manchmal an Gott, Sie glauben an Gott. Sie haben alle eine innere Ahnung von dem Ganzen, was unser Leben umgreift. Ohne diese Ahnung, und ohne dieses Fragen, wären wir nicht zu diesem Gottesdienst versammelt.

Wer mit offenen Augen durch’s Leben geht, fängt an zu staunen und zu fragen: Wie groß ist eigentlich die Welt? Wie hoch ist der Himmel? Weißt du, wieviel Sternlein da oben stehen? Oder wieviel Sandkörner das Meer hat? Und was mich immer so besonders staunen macht: wenn im Winter der Schnee fällt - wer kann die Schneeflocken zählen?

Das kann keiner. Aber nicht nur, dass die Schneeflocken unzählbar sind, sondern dass jede Schneeflocke ein anders geformter kleiner Stern aus Eiskristallen ist. Keine Schneeflocke ist genauso wie die andere.

Und so, wie man staunen kann über die Riesengröße des Weltalls und die Vielfalt der Schöpfung, so kannst du staunen, wenn du dein eigenes Leben bedenkst. Wenn du bedenkst, dass du auf der Welt bist, dass du ein Mensch bist.

Vielleicht kennt ihr die Erfahrung, dass man vor dem Spiegel steht und sich selbst in die Augen schaut und sagt: Es ist merkwürdig - das bin nun ich! Du kannst in’s Staunen geraten, dass es soetwas wie Liebe gibt, dass du lieben kannst und dass du geliebt wirst.

Gott ist das Ganze, unser Ein und unser Alles.

Das Wort "Gott" ist ein merkwürdiges Wort. Das ist ein Wort für etwas, was Menschen fühlen können in Freude und in Leid, im Schaudern und im Staunen. Gott rief dich als kleines Baby in’s Leben, so, wie Matthias, wie Janina, die nun Schon größer ist.

Unser Leben ist in Gottes Hand, sagen wir und wissen, dass das ein Bild ist, wir können es nicht anders ausdrücken.

Jeden Mittag vor dem Essen beten wir: "Alle guten Gaben, alles, was wir haben… kommt, o Gott, von dir, Dank sei dir dafür.

Wir reden Gott auch mit "Vater" an, das haben wir von Jesus Christus gelernt. Jasus, das kann man in alten Schriften der Bibel im Urtext nachlesen, hat eigentlich nicht "Vater" gesagt, sonder er hat "Abba" gesagt. Das klingt so zärtlich und vertraut, wie wenn wir heute "Papa" sagen.

Jesus hat sich auf Gott ganz und gar verlassen und ihm so vertraut, wie ein Kind sich auf seinen Papa verlässt, von dem es weiß und spürt, dass er es lieb hat.

Keiner kann Gott sehen. Keiner kann Gott photographieren. Und wenn sich jemand mit dir streiten will und sagt: ach, du gehst da immer in die Kirche - Gott gibt’s; ja gar nicht!, dann kannst du getrost sagen: so, wie du dir das vorstellst, gibt es Gott auch nicht, Gott gibt es nicht wie einen Gegenstand, wie einen Leuchter, oder wie dieses Haus. Gott ist größer, als alles, was es gibt, weil Gott alles geschaffen hat, was es gibt.

Der Predigttext, den wir nachher hören, der sagt am Ende etwas ganz wichtiges, er sagt nämlich: Gott kann nur der erkennen, der ihn liebt. Und wahrscheinlich können wir auch Gott nur erkennen, wenn wir uns der Liebe Gottes aussetzen.

Wir glauben aber, wer die Worte und die Taten Jesu in den Geschichten der Bibel immer wieder hört und in seinem Herzen bewegt, dass der Gottes Liebe erfährt und gesegnet Ist.

AMEN!