Kinderpredigt 571 zum Joh. 4, 46

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Kinderpredigt vom 25.01.1987 - Pastor Schnabel - Joh. 4, 46 - 54

Einer, der durch’s Land zieht und Menschen heilen und gesund machen kann, der muss eine: große Kraft haben.

Von Jesus geht tatsächlich bis auf den.heutigen Tag eine große Kraft aus. Diese Kraft, die durch Jesus gewirkt hat, kommt von Gott und wirkt durch Christus hindurch.

Kraft erkennt man natürlich nur, wenn sie wirkt; man sieht einem Menschen seine Kraft nicht an. Ich habe mehrmals ein kleines Mädchen hier die Straße langgehen sehen. Und dann sah ich sie plötzlich letzte Woche und da zog sie einen Schlitten, und auf dem Schlitten saß ihr Papa. Da habe ich gesehen, was sie für eine Kraft hat. Das hätte ich vorher gar nicht gedacht; aber sie konnte das. Und da habe ich gedacht: Die hat aber Kraft! Diese Kraft habe ich vorher nicht gesehen, die habe ich erst gesehen, als sie wirkte.

Letztes Jahr stand mal ein Auto vor meiner Garage und ich kam mit meinem Auto nicht raus. Da sagte Herr [Name]: Na, wollen wir’n weg heben? Und er hat das Ende erwischt, wo der Motor drin war und hauruck, haben wir das Auto zur Seite gesetzt. (Da hab ich mehr so gewirkt, wie das tapfere Schneiderlein, nicht?)

Also: Die Kraft sieht man einem Menschen nicht immer an, aber die Kraft erkennt man, wenn sie wirkt.

Es gibt noch andere Kraft. Einmal hab ich gesehen, wie auf dem Schulweg drei Schulkinder einen kleinen Jungen mit Schnee einseifen wollten. Und der kleine Junge weinte schon und war ganz ängstlich an den Zaun gedrückt. Da sagte ein anderer, der auch nicht viel größer war, der sagte zu den dreien: Lasst ihn in Ruhe, der hat euch nichts getan! Er guckte sie ganz streng dabei an. Da stutzten die drei und ließen ab davon. Dazu gehört auch Kraft; dagegen angehen und sagen: Lass den in Ruhe, der hat euch nichts getan!

Und wir Erwachsenen spüren das auch manchmal. Da begegnet uns ein Mensch, der ein schweres Leben hat und da fragen wir uns: Dieser Mensch ist aber tapfer! Wo hat er bloss die Kraft her?

Kraft erkennt man an seiner Wirkung. Jesus hatte eine große Kraft, und diese Kraft kam von Gott. Damals haben auch viele Leute von außen Jesus angeguckt - Jesus war vermutlich nicht sehr groß - und haben gedacht: So ein kleiner, dunkelhaariger Mann, mit sanften Augen, der hat sicher gar keine Kraft.

In dem Predigttext heute wird kurz die Hochzeit von Kanaan erzählt. Auf der Hochzeit von Kanaan war Jesus eingeladen. Vielleicht waren es entfernte Verwandte, wir wissen das nicht mehr so genau. Da saßen starke Männer am Tisch, die feierten. Die sahen Jesus unten am Tisch sitzen und haben ihn ein bisschen angemacht und haben gesagt: Na, Jesus, was verdienst du denn so im Monat? Und da hat Jesus gesagt: Nichts! Und da haben sie über ihn gelacht und ihn gar nicht ernst genommen. Und so ging das Fest weiter. Und plötzlich kam der Koch ganz bestürzt in den großen Raum und sagt: Hört mal zu, eine ganz dumme Geschichte ist passiert; wir haben keinen Wein mehr! Und da waren sie alle entsetzt; wenn kein Wein mehr da ist, können wir nicht mehr feiern! Und sie lachten nicht mehr. (Kommentar von einem Kind) Ja, geweint haben sie auch nicht, aber manche Leute können weinen, wenn kein Wein mehr da ist.

Aber Jesus, der kleine dunkelhaarige Mann mit dem sanften Blick, der ging in die Küche und verwandelte einen.großen Krug mit Wasser in Wein. Und dieser Wein schmeckte besser als alles, was sie zuvor je getrunken hatten. Da staunten sie und sagten: Der Jesus hat eine Kraft, die wir nicht haben! Und das erzählten sie auch anderen. Und ein ganz pfiffiger war dabei, der rückte an Jesus ran und sagte: Hör mal zu Jesus, wenn du Wasser in Wein verwandeln kannst, dann könnten wir doch ins Geschäft kommen; da können wir viel Geld machen. Ich komme ab und zu mit dem Pferdewagen vorbei, ein großes Fass mit Wasser drauf und du machst hier so ein bisschen rum und dann wird das Wein. Da können wir viel Geld verdienen, haha! Aber auch da hat Jesus ihn nur angeschmunzelt und hat gesagt: Du hast noch gar nicht verstanden, worum es geht! Du hast noch nichts begriffen!

Einmal - und das ist die Geschichte heute - erzählt die Bibel, da war ein Mann in Kapernaum, ein königlicher Beamter. Das war soetwas wie ein Regierungsdirektor. Der hatte einen kleinen Sohn. Und diesen kleinen Sohn hatte er sehr lieb, und der wurde plötzlich krank. Zunächst meinten die Eltern; das ist nichts Schlimmes. Und sie haben dann Fieber gemessen, einen Wadenwickel gemacht und haben ihm heißen Tee zu trinken gegeben. Aber das half alles nichts. Und als es immer schlimmer wurde, haben sie den Arzt geholt. Und der Arzt hat ihn untersucht und hat die Stirn gerunzelt und gesagt: Ihr Lieben, da kann ich auch nicht helfen! Und die Mutter und der Vater, die waren traurig und hatten Angst, dass ihr Kind stirbt. Und während sie so traurig sind, hebt der Vater plötzlich den Kopf und sagt: Hört mal, ich habe da von einem Jesus gehört, der hat Kraft zu heilen und zu retten; zu dem muss ich schnell gehen! Wo ist der Jesus jetzt hin? Und er fragt alle Leute und einer weiß es, der sagt: Jesus ist gerade wieder in Kanaan, wo er damals das Wasser zu Wein gemacht hat, an diesem Ort ist er wieder! Da kriegt der Vater einen Schreck, denn Kanaan liegt 30 km entfernt; das ist ein weiter Weg durch’s Gebirge. Und er sagt: Schnell muss ich zu ihm hin! Und der Vater wandert einen Tag lang und ist ganz außer Atem und kommt erschöpft nach Kanaan und sagt: Wo ist Jesus? Und sie sagen: Da drüben in dem Haus. Und er findet Jesus und bittet ihn außer Atem: Herr, komm doch, ehe mein Kind stirbt, schnell, du kannst helfen, ich glaube ganz fest, dass du helfen kannst! Und Jesus schaut ihn ganz ruhig an, legt seine Hand auf seine Schulter und sagt: Geh hin, dein Sohn lebt! Einfach so sagt er das, mit seiner großen Kraft; geh hin, dein Sohn lebt!

Und der Vater glaubt es und wandert eilig zurück nach hause und unterwegs kommen ihm seine Knechte entgegen und sagen: Stell dir vor, dein Kind lebt! Und der Vater sagt: Um welche Stunde war das denn? Sie sagten: um die siebte Stunde! Und sie stellen fest; es war die gleiche Stunde; als Jesus das in Kanaan gesagt hat, wurde es besser mit seinem Sohn in Kapernaum.

So eine Kraft zum Heilen hat Jesus.

Und als das bekannt wurde, da hat jemand Jesus auf der Straße getroffen und hat gesagt: Jesus, du hast aber eine Kraft! Du bist ein Supermann! Du hast die Kraft in dir selber! Und da hat Jesus wieder gelächelt und hat gesagt: Nein du irrst, meine Kraft kommt aus Gott!

Meine Kraft kommt aus Gott! Und wenn ihr mir glaubt und mir nachfolgt, dann habt ihr teil an dieser Kraft, dann gibt euch Gott diese Kraft auch - AMEN!