Kinderpredigt 572

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Kinderpredigt vom 08.02.1987 - Pastor Schnabel

Liebe Gemeinde! Liebe Kinder!

Es gibt im Alten Testament der Bibel Geschichten, die schon Jesus im Kindergottesdienst gehört hat. Als Jesus ein kleiner Junge war, gab es auch so eine Art "Kindergottesdienst", wo ihnen heilige Geschichten erzählt wurden.

Dort hat Jesus als Kind das erste Mal die Geschichte von Mose gehört. In dieser Geschichte wird erzählt, welche Erfahrung der Mose mit Gott gemacht hat; wie sein Volk gelitten hat und wie es gerettet wurde.

Und später, als der kleine Jesus gewachsen und ein Mann geworden war, hat er oft auf Mose gezeigt und gesagt: Erinnert euch an Mose und an die Propheten, was die mit Gott erlebt haben. Daran könnt ihr sehen, dass Gott euch nicht vergisst, dass er euch gut und heil machen will! Und darum ist es wichtig, dass wir heute und im nächsten Kindergottesdienst von Mose hören.

Die große Predigt heute, die handelt auch von Mose; von dem, was er mit Gott erlebt hat.

Vor vielen tausend Jahren war das Volk Israel in Ägypten versklavt. Da herrschte ein mächtiger, grausamer Pharao. Und die Israeliten, die zunächst noch in der Minderheit waren, die mussten dem Staat dienen. Sie mussten Ziegel brennen, so erzählt’s die Bibel. Dieser Pharao beherrschte alle und die Israeliten mussten schwer arbeiten, hatten wenig zu essen und auch die kleinen Kinder mussten arbeiten. Sie wurden krank dabei. Wer ausruhen wollte, der bekam eines mit der Peitsche übergezogen. Da gab es viele Aufseher, das waren natürlich Ägypter. Die trugen solche Peitschen hier, (Pastor zeigt eine solche Peitsche) und wenn jemand nicht arbeiten wollte, dann standen die dahinter und dann wurde ihnen mit der Peitsche eines übergezogen. Das war schrecklich.

Das Volk litt also furchtbar. Und manchmal, wenn die Israeliten heimlich zusammensaßen, schrien sie und riefen: Was haben wir’s doch schlecht, wie werden wir bedrückt! Und es ist keine Aussicht auf Hoffnung! Da sagten die Alten: Hat uns denn Gott ganz verlassen?

Denkt er gar nicht mehr an uns? Früher, als der Abraham und der Isaak und der Jakob lebte, haben sie doch Segen von Gott empfangen. Hat uns Gott denn ganz vergessen? So redeten sie. Aber Gott hatte sie nicht vergessen. Er hatte nämlich unterdessen ein kleines Baby zur Welt kommen lassen, - oft fängt Gott solche Sachen an, indem er ein Kind zur Welt bringt - das war der kleine Mose. Er war geboren, seine Mutter hatte ihn sehr lieb. Aber die Mutter musste furchtbare Angst um ihn haben, denn der böse Pharao sagte: Die Israeliten, die werden mir zu mächtig, da sind zu viele Kinder. Und er war ein so böser Mensch, dass er zu seinen Soldaten sagte: Ihr müsst in die Häuser gehen und die kleinen Kinder einfach wegfangen und töten. Da war die Mutter von dem kleinen Mose sehr traurig. Aber sie dachte sich etwas aus. Sie flocht ein kleines Körbchen - so groß etwa - und dichtete es mit Pech ab. Und da legte sie den kleinen Mose rein. Dieses Körbchen war wie ein kleines Boot das steckte sie an dem Ufer eines nahe liegenden Sees zwischen das Schilf und rannte nach Haus. Und als die Soldaten kamen und sagten: Gib uns das Baby her, wir wollen es töten! Da sagte sie: Ich habe kein Baby, das ist weg! Und tatsächlich fanden Sie keins.

Nun geschieht diese wunderbar Führung. Gott lässt die Prinzessin, die Tochter des Pharao, an dem gleichen Nachmittag raus zu dem See gehen. Es ist warmes Wetter draußen, sie will.baden. Und da sieht sie plötzlich beim Schwimmen dieses Körbchen mit dem kleinen Mose. Und sie ist so entzückt von dem Kind und sagt: Diesen kleinen Jungen nehme ich mit nach Haus, den zieh’ ich mir groß!

So wächst Mose heran, den die Prinzessin damals als Baby fand. Und als er ein großer Mann ist und in Saus und Braus am Hofe des Pharao lebt, geht er eines Tages an so einer Ziegelei vorbei, wo die armen Israeliten arbeiten müssen und er erkennt; das sind ja meine Brüder! Und als er wieder sieht, wie so ein böser Aufseher einem Israeliten einen überzieht (mit der Peitsche), da kriegt der Mose eine solche Wut, und da geht er zu dem Aufseher hin und sagt: Lässt du das wohl sein! Und er schlägt ihm diese Peitsche aus der Hand. Und der Aufseher, der will sich ihn packen, aber Mose ist stärker, er packt den Aufseher und tötet ihn. Er guckt sich um, ob einer es sieht. Dann verscharrt er ihn schnell im Sand.

Und nun könnt ihr mal sehen, was die Israeliten für ein armseliges Sklavenvolk waren. Den Israeliten, dem er da geholfen hat, den er gerettet hat vor den Schlägen des Aufsehers, den trifft er ein paar Tage später wieder im Streit mit einem anderen Israeliten und er sagt: Mensch, macht euch doch nicht gegenseitig fertig, das ist doch nicht gut, hört doch auf mit dem Streit! Und der, dem er damals geholfen hat, der sagt zu ihm: Ach, du hast doch damals .den Aufseher erschlagen, das sollen wir wohl mal dem Pharao melden, was? Da kriegt es Mose mit der Angst zu tun und flieht über die Grenze in ein anderes Land.

Und auch da ist er wieder ein ganz gerechter Mann. Er kommt nämlich an eine Wasserstelle und da sind ein paar Mädchen, die bringen die Schafe ihres Vaters zur Tränke. Da sind ein paar Männer, die jagen sie weg und sagen: Erst sind wir dran! Und Mose sieht es und wird wieder wütend und sagt: Lasst ihr sie wohl zuerst ihre Tiere tränken, die Mädchen waren zuerst da! Und er verteidigt die Mädchen und sie erzählen zuhause, dass sie einen jungen Mann getroffen haben. Und das eine Mädchen sagt: Der junge Mann hat mir auch ganz gut gefallen! Und so gibt eins das andere, und so heiratet Mose.

Er ist jetzt in einem anderen Land, er arbeitet als Hirte und treibt die Schafe raus. Und eines Tages, am Berge Horeb, da erlebt er etwas ganz Tiefgreifendes, was sein Leben verändert, und das hören wir jetzt als Epistel. Davon handelt heute der Kindergottesdienst.

Epistel: 2. Mose 3, 1-10

So ist Mose Gott das erste Mal begegnet. Aus dem Feuer im brennenden Dornbusch, einem Feuer, das reinigt und nicht verzehrt, hat Gott zu Mose gesprochen. Und ihr habt eben gehört: Gott gibt dem Mose einen Auftrag, er sagt: Führe das versklavte Volk in die Freiheit. Und Gott gab dem Mose nicht nur den Auftrag, sondern auch die Kraft dazu. Und das steckt in dieser Geschichte drin: Wenn Menschen von Gott einen Auftrag bekommen, dann bekommen sie auch die Kraft dazu, um das zu vollbringen. Sie dürfen sich nur auf nichts anderes verlassen, als auf die Kraft Gottes und das Versprechen, dass er bei ihnen sein will. AMEN!