Kinderpredigt 575 zum Mk.12, 41-44

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Kinderpredigt vom 22.03.1987 - Pastor Schnabel - Mk.12, 41-44

Liebe Kinder!

Es ist heute vor dem Mai das letzte Mal Kindergottesdienst. Aber ihr seid natürlich zu Ostern und auch sonst herzlich eingeladen. Wir haben drei Sonntage hintereinander Mosegeschichten gehört. Und ihr erinnert euch, dass Mose das arme, versklavte Volk in die Freiheit geführt hat. Und als die Israeliten nun aus der Sklaverei raus sollten, in etwas, was sie noch gar nicht kannten, etwas Neues, da haben sie gesagt: Ach Mose, wer weiß, ob das stimmt mit deinem Gott, und-wir machen uns solche Sorgen, ob es hinter der Wüste das gelobte Land überhaupt gibt. Und ob wir unterwegs etwas zu essen und etwas zu trinken haben werden und ob wir die Richtung beibehalten.

Und da hat Mose gesagt: Sorgt euch nicht! Gott sorgt für euch! Einige haben es geglaubt, sie haben von Tag zu Tag vertraut, dass Gott sie führt und dass Gott für sie sorgt. Andere haben’s nicht geglaubt, die haben aber auch erlebt, dass unterwegs durch die Wüste, wenn die Not am größten war, die Hilfe auch am nächsten war. Sie bekamen Wasser zu trinken; es fielen die Wachteln vom Himmel und das Himmelsbrot Manna. Da haben sie wichtiges gelernt: Gott hat immer gesagt: Nehmt so viel, wie ihr für diesen Tag braucht! Und die, die heimlich etwas aufgehoben haben, denen war es am nächsten Morgen verdorben. Denn weil sie es aufgehoben haben, haben sie damit zum Ausdruck gebracht; sie trauen Gott nicht ganz. Mose hat immer wieder gesagt: Sorg euch nicht!

Und später, als Jesus Christus in die Welt kam, unser Herr und Heiland, hat er auch immer gesagt: Leute, ihr sorgt euch viel zu sehr, ihr belastet euch mit viel zu viel Kram. Das haben die Jünger nicht gleich verstanden und haben gesagt: Jesus, wir müssen uns doch sorgen, dass das morgen und übermorgen und in aller Zukunft auch reicht. Nein, sagt Jesus, ihr sorgt euch viel zu viel! Aus den Sorgen kommt die Angst, dass es nicht reichen könnte. Und aus der Angst wird euer Leben traurig! Und das ist nicht gut! Sorgt euch nicht; sorget nicht!

Als die Jünger das eines Tages wieder mal nicht verstanden haben, saß Jesus zufällig an der Tür zum Tempel - der Tempel war natürlich fünfzigmal oder achtzig mal größer als unsere kleine Kapelle - da saß Jesus mit seinen Jüngern an der Tempeltür, und die Leute gingen in den Tempel am Gotteskasten vorbei. Und der Gotteskasten war natürlich auch viel größer, als dieser hier. Das war ein Kesten, in den man Geld für die Armen einlegte. Da gingen die Leute vorüber. Und Jesus sagte zu seinen Jüngern: Passt auf, passt mal auf, was da eben geschieht! Und die Jünger guckten hin, und was sie sahen, das waren reiche, wohlhabende Leute, die gingen am Gotteskasten vorbei, holten ihre Brieftasche raus und guckten nach, ob jemand guckt, und dann taten sie ihre Kollekte da rein (P. demonstriert das an einem kleinem Holzkollektenkasten). Und dann sagt Jesus: Passt auf, da kommt noch jemand! Und da kommt dann eine arme Witwe, und von dieser armen Witwe ist heute die Rede.

Diese arme Witwe kommt vorbei, steht am Gotteskasten, guckt in ihre Tasche, da hat sie zwei Pfennig drin. (Früher nannte man ein Zweipfennigstück ein "Schärflein") Daher nennt man die Geschichte "das Schärflein der Witwe". Sie guckt in ihrer Tasche nach, alles, was sie an vorrätigem Geld hat, diese zwei Pfennig, die tut sie rein und geht in den Tempel. Da zeigt Jesus auf diese alte Frau und sagt: Habt ihr das gesehen? Wer hat denn nun mehr gegeben? Da haben die Er gesagt: Der eine reiche Mann, der hat hundert Mark eo der hat natürlich mehr gegeben.

Nein, sagt Jesus, die alte Witwe; die hat alles gegeben, was sie an Vorräten hatte, an Sicherheit. Das hat sie alles da rein gegeben, währenddessen dieser reiche Mann immer noch was zurückbehalten hat, für den waren die hundert Mark nur ein kleiner Teil von dem, was er noch hatte.

Jesus hat auf die arme Witwe gezeigt und hat gesagt: Schaut, so sollt ihr leben, sie sorgt sich nicht, wovon sie morgen leben wird, sie vertraut ganz auf Gott. Sorget nicht! Das Sorgen wird heute eine wichtige Rolle spielen. Wir haben heute zwei kleine Kinder, die getauft werden, die sollen sich auch nicht sorgen. Und wir haben Sven, unseren Konfirmanden, der bekommt auch einer Taufspruch, wo das drin vorkommt, er solle sich nicht sorgen. Sorget nicht! Sagt Jesus, sondern vertraut auf Gott. AMEN!