Kinderpredigt vom 16.08.1987 - Pastor Schnabel - Mat. 7, 24-27
Liebe Kinder!
Wir haben beim Schulanfängergottesdienst ein neues Lied gelernt. Das Lied geht an den Wegen Jesu entlang, der sagt: "Lasst die Kinder zu mir kommen, und wehret ihnen nicht", so wie es aus dem Markusevangelium vorgelesen wurde, als ihr getauft wurdet. Die erste Strophe dieses Liedes geht auch so: "Lasst die Kinder zu mir kommen, kommt mit allen Kindern. Lasst die Kinder zu mir kommen, niemand soll sie hindern. Denn es werden in mein Reich, Kinder aufgenommen. Lasst sie alle gern herein, Groß und Klein darf kommen."
(Gemeinde singt diesen Vers.)
Jesus hat einmal einen ganzen Tag lang gepredigt. Und die Leute haben ihm zugehört. Bei dieser Predigt stand er auf einem Berg, und ringsherum waren die Menschen versammelt, und er hat ihnen das gute Wort, die Botschaft Gottes, gebracht. Und weil Jesus die Predigt auf einem Berg gehalten hat, hat man die Predigt auch danach benannt. Wie heißt die Predigt wohl heute noch? … Das war die Bergpredigt! Weil er sie auf dem Berg gehalten hat.
Er hat lange gesprochen, und sie haben an seinen Lippen gehangen, und haben gesagt: Ach ist das schön, wie er uns das Leben erklärt! So müsste es gehen! Und als Jesus geendet hatte, sind einige zu ihm gekommen und haben gesagt: Jesus, ach, das war so schön, wenn’s doch so ginge! Aber es ist so schwer! Denn Jesus hat ihnen gesagt: Lasst das ganze Richten sein, schafft Frieden und macht nicht Feindschaft! Und sagt euch nicht immer: Ich bin besser als der, und der ist schlechter als der, sondern versteht doch, dass wir wie Brüder und Schwestern leben! Gott ist euer himmlischer Vater, er ist euer gemeinsamer Ursprung. Er hat euch den Sinn eures Lebens gegeben. Den Sinn könnt ihr euch gar nicht selbst machen. Nicht durch gute Zensuren und nicht durch große Leistungen, sondern ihr seid einfach da, weil ihr Gottes Geschöpfe seid, und weil Gott euch lieb hat.
"Schön wär’s, wenn das so ginge!" haben die Menschen gesagt. Jesus, du weißt doch selbst, wie schwer das ist. Und da hat Jesus gesagt: Passt mal auf, das Wichtigste ist doch im Leben das, was am Ende bleibt und was zählt. Worauf ihr euer Leben gründet, das ist wichtig! Und dann hat Jesus ein Gleichnis erzählt:
Stellt euch mal vor, zwei Männer bauen ein Haus. Und die beiden Häuser stehen da. Und eines Nachts kommt ein großer Platzregen, und am nächsten Morgen ist das eine Haus umgekippt. Und das andere Haus steht noch da.
Woran kann das gelegen haben? (Antwort: "War schlecht gebaut") So weit man die Häuser sehen konnte, waren sie gleich gebaut. Woran kann es gelegen haben, dass eins umfiel? Was haben die denn da falsch gemacht? Von wo an sieht man denn die Häuser? Wenn man dieses Haus von außen betrachtet, da sieht man es so von da an aufwärts. Aber was sieht man denn an einem Haus nicht, wenn es fertig ist? (Antwort: den Keller) Den Keller! Und der Keller, das sind die Grundmauern, die sieht man nicht. Die können ‚gut oder schlecht sein, das kann man nicht sehen. Aber wenn der Sturm kommt, und wenn es einen Platzregen gibt, und wenn die Skipiste herunter die große Gerölllawine sich ergießt, dann stellt sich raus, ob das Fundament, der Keller, ob der fest ist. Ist der fest gebaut, dann kann das Haus obendrauf ruhig ein bisschen wackelig sein, es bleibt. Aber wenn das Fundament, der Keller wackelig ist, dann wird das Haus weggespült. So, sagt Jesus, so ist das mit eurem Leben. Euer Leben ist nämlich auch wie ein Haus, das ihr langsam hoch mauert, ja? Wenn ihr euer Leben aufbaut, dann achtet darauf, dass das Fundament fest ist. Das kann oben ruhig wackelig und auch mal schief sein. Aber das Fundament muss tragen. So ist das, sagt Jesus. Wer meine Rede hört und sie tut, der ist wie ein Mensch, der sein Haus auf einen Felsen gebaut hat. Und wenn der Sturm kommt, und der Platzregen, dann bleibt das Haus fest gegründet stehen. Und wer meine Rede hört, und es nicht tut, der ist wie ein törichter Mensch, wie ein dummer Mensch, der sein Haus auf Sand baut. Und das Haus sieht von außen prima aus. Aber wenn der Sturm dran rüttelt, und wenn der Platzregen kommt, dann wird dieses Haus weggespült. Das hat Jesus uns zur Warnung gesagt. Nicht, dass es so kommt, sondern er hat gesagt: Um Himmels willen, vertraut doch meinem Wort, ich weiß, wie das Leben einen festen Grund bekommt. Dann bekommt euer Leben auch einen festen Grund, wenn ihr hört, was ich sage und es auch tut.
Lasst uns jetzt das Lied nochmal singen, und wie das mit dem Hausbauen und mit dem festen Grund geht, das werdet ihr heute noch ganz genau vor Augen haben, wenn ihr nachher zwei Häuser in den Sandkasten baut.