Kinderpredigt vom 27.09.1987 - Pastor Schnabel - 1.Könige 17,7-16
Liebe Kinder!
Vor etwa zweieinhalbtausend Jahren lebte der Prophet Elia. Elia glaubte ganz fest an Gott.
Gleichzeitig mit ihm lebte der. Ahab. Das war ein reicher und mächtiger und grausamer König. Er war auch ein Israelit. Aber er glaubte nicht an Gott, sondern an die Götzen.
Dieser Ahab hatte eine Frau, die hieß Isebel. Sie hatte ihn um den Glauben gebracht, sagt die Bibel. Nun muss man vorsichtig sein und nicht einfach sagen: daran war nur die böse Frau schuld, sondern er hat sich eben auch selbst abbringen lassen vom Glauben.
Diese Isebel glaubte an einen Götzen, der hieß Baal. So riefen die immer nachts bei ihren Zusammenkünften: Baal, erscheine uns!
Den Baal sah man.als eine große Steinfigur. Diese Steinfigur wurde mit Blut bespritzt, und dann tanzten die Baalspriester im Feuerschein herum. Sie hatten kleine Taschenmesser in der Hand und ritzten sich die Arme auf und schrien immer wieder: "Baall"
Die Baalspriester, die versetzten die Menschen in Schrecken und sagten ihnen; Gott will Blut sehen! Wenn z.B. ein Haus für den König gebaut wurde, sagten die Baalspriester, da muss man einen lebenden Menschen mit einmauern, sonst bleibt das Haus nicht stehen.
So ähnlich haben unsere Vorfahren auch Götzen verehrt. Hier an der Elbe, wenn da ein Deich gebaut wurde, da musste auch immer ein lebender Mensch mit reingebuddelt werden. Damit, so dachte man, können der Baal oder die Schicksalsmächte beschwichtigt werden. Alle hatten Angst vor dem Baal und seinen Götzen, nur Elia nicht.
Der sagte: Das ist Unsinn, unser Gott ist ein lebendiger Gott. Unser Gott, das ist der Geist, der Himmel und Erde geschaffen hat. Der ist ein Gott der Liebe, der will, dass die Menschen leben, dass sie frei sind, dass sie in Wahrheit leben.
Aber noch hat der Ahab die Macht im Land und Elia muss sich verstecken. Und Gott sagt: Du tauchst jetzt unter, du gehst in die Wüste. Ich sorge für dich, und wenn es Zeit ist, dann sollst du hervorkommen und den mächtigen Ahab mitsamt seinen Götzen vernichten.
Die sollen erkennen, dass ich der Herr bin, und dass ich die Menschen lieb habe.
Aber zunächst war es eben noch nicht soweit. Eila musste, so würden wir heute sagen, in den Untergrund gehen. Er muss sich verstecken am Bach, der da Krit heißt. An diesem Bach Krit, es war ein schöner, frischer Wasserlauf, versteckte er sich; da vermutete ihn keiner. Da hatte er zwar genug Wasser zu trinken, aber nichts zu essen.
Nun finden wir in der Bibel die wundersame Geschichte, wie Gott morgens und abends zwei Raben schickt. Die bringen dem Elia jeden Tag Fleisch und Brot. Aber eines Tages trocknete dieser Bach aus, weil es schon lange nicht mehr regnete. Darum konnte Elia an diesem Bach nicht bleiben. Er bekommt von Gott die Anweisung: "Geh in das Dorf Zarpat, dort wohnt eine Witwe mit ihrem kleinen Sohn, und die hilft dir weiter". Und so geht Elia in der Dämmerung, dass ihn keiner sieht, nach Zarpat, findet die Witwe, die gerade Holz sammelt, um ihren Herd zu Hause zu heizen; sie will nämlich backen. Und Elia bittet sie und sagt: Sei so gut und gib mir ein Glas mit Wasser. Und sie bringt es ihm. Und dann guckt der Elia sie mit ganz hungrigen Augen an und sagt: Hast du auch was zu essen? Da seufzt die Witwe und sagt: Ich habe nur noch ein bisschen: Mehl im Topf und nur noch ein bisschen Öl im Krug.
So ähnlich mag das gewesen sein - (auf dem Altar eine Schüssel mit Mehl und ein kleiner Krug mit Öl) - da hat sie ihm das gezeigt und gesagt: hier quck mal Elia, ich habe hier nur noch ein bisschen Mehl, und hier habe ich noch einen kleinen
Krug mit Öl, und das reicht vielleicht gerade dazu, noch ein Brot zu backen oder zwei. Aber dann müssen wir sterben. Denn die Felder sind vertrocknet, es ist nicht: gewachsen. Wenn keine Oliven wachsen, gibt’s kein Öl. Wenn kein Getreide wachsen kann, gibt es kein Mehl.
Sie hat also ganz wenig, aber sie sagt: Gut Elia, ich werde jetzt ein paar Fladen backen, und dann essen wir zu dritt und dann müssen wir weitersehen. Aber im Moment weiß ich nicht, wo es herkommen soll. So aßen die Drei das Letzte auf. Und als sie satt waren, sagte Elia: Du bist eine gute Frau, Gott wird dir helfen. Das Mehl in deinem Topf, das soll nicht alle werden bis zur nächsten Ernte. Und das Öl in deinem kleinen Krug, damit kannst du immer wieder neue Fladen backen, es soll nicht alle werden, bis die neuen Oliven geerntet werden und ausgepresst sind, bis du frisches Öl bekommst.
So hat Gott der armen Witwe geholfen, als sie im rechten Augenblick das Wenige, was sie hatte, geteilt hat und voll Vertrauen war, dass es gut weitergeht.
Und wenn ihr dann nach dem nächsten Lied rausgeht, dann nehmt die Schüssel mit, da ist Mehl drin, und den Krug mit Öl. Ich bin gespannt, ob ihr heute ein ähnliches Brot zustande bekommt draußen auf dem Feuer, so ein Eliabrot. Hebt mir ein Stück auf, ich will’s nachher auch mal kosten.