Kinderpredigt vom 24.04.1988 - Pastor Schnabel - 2. Kor. 4, 16-18
Liebe Kinder!
Das ist der Paulus. Er ist alt und grau und hat einen langen Lebensweg hinter sich. (Eine gebastelte Paulusfigur steht auf dem Altar)
Das ist Paulus, der Apostel. Paulus hieß erst Saulus. Er hat die Christen verfolgt. Dann ist er Christus begegnet, und Christus hat ihn erlöst und frei gemacht. Erst dann hat er den Namen Paulus bekommen.
Paulus war so von Gottes Geist erfüllt, weil ihm Christus begegnet war. Und darum ist er zu fremden Menschen gegangen und hat sie für Christus gewonnen. Er ist in die Länder rund um’s Mittelmeer gereist. Da sprachen die Leute verschiedene Sprachen. Paulus konnte hebräisch sprechen, das war seine Muttersprache. Und er konnte griechisch sprechen und er konnte auch Latein sprechen.
Christus ist in mir mächtig geworden, hat er erzählt und hat gesagt: Sein Geist hat mich ganz erfüllt. Und so lernen wir, dass der Geist Christi in einem Menschen innen drin sein kann und ihn von innen her stark machen kann.
Paulus ist es dann auch gelungen, traurige, resignierte Menschen für Christus so zu gewinnen, dass es auch in ihnen hell wurde. Sie wurden froh, gingen mit und bildeten Gemeinden. Aus bösen, misstrauischen Menschen wurden Brüder und Schwestern. Aus Sklaven wurden freie Menschen.
Nun gab es auch Menschen, die wütend waren, wenn sie den Paulus nur sahen. Denn Paulus hat manchen Menschen auch das Geschäft verdorben. Da gab es z.B. in Ephesus viele Leute, die hatten Fabriken, in denen wurden kleine silberne Götter hergestellt. Die kauften die Leute, weil sie dachten; wenn ich diese kleine silberne Gottheit in der Tasche habe, dann kann mir nichts mehr passieren. Den Menschen hat Paulus gesagt: Das hilft euch alles nichts, es gibt nur einen Gott, den Schöpfer Himmels und der Erden, und der wohnt uns im Herzen, den kann man nicht mit einem kleinen Stück Silber abbilden oder darstellen; und Christus ist sein Sohn!
Da wurden einige bekehrt, das sprach sich schnell herum. Und nun kauften sie die kleinen silbernen Gottheiten nicht mehr. Und die sie herstellten, die wurden wütend und sagten: Den Paulus müssen wir schlagen und vertreiben, der muss weg hier, damit das Geschäft wieder gut geht! So ist Paulus vertrieben worden und sie haben gedacht, sie hätten Ruhe vor Christus. Aber die Gemeinde, die da entstanden ist in Ephesus, die konnten sie nicht zerstören. Später kam Paulus nach Philippi. Er hatte noch die Striemen auf dem Rücken. Sie hatten ihn ausgepeitscht und vertrieben.
Aber Paulus hat gesagt: Christus können sie nicht töten, Christus ist auferstanden, und ich stehe jetzt auch wieder auf und mache mich auf nach Philippi. Und da hat er Christus gepredigt.
Unter denen, die zuhörten, war eine Frau, die war Wahrsagerin. Als Sklavin gehörte sie einer Familie. Und da die Wahrsagerin für’s Wahrsagen jedesmal viel Geld nahm, war sie eine gute Einkunft für die Leute, denen sie gehörte. Nun hörte diese Sklavin dem Paulus zu und hat gedacht: Der Paulus hat recht, wir nehmen jeden Tag aus Gottes Hand, wozu brauchen wir die Wahrsagerei. Und sie ließ sich taufen und plötzlich konnte sie nicht mehr wahrsagen. Da wurden die Leute wütend und haben gesagt: Du hast unsere Magd verdorben, unsere Sklavin, mit der wir so viel Geld verdient haben. Und wieder wurde Paulus vertrieben, ausgepeitscht und ins Gefängnis gesteckt.
Und wieder ist er aufgestanden und hat weiter Gottes Botschaft verkündigt.
Einmal haben sie ihn getroffen und haben gesagt: Paulus, du armer Kerl, du wirst immer geschlagen und getreten und kommst ins Gefängnis. Aber kaum kommst du wieder raus, da gibst du keine Ruhe, sondern gehst in den nächsten Ort und predigst wieder weiter. Hast du denn keine Angst vor Schmerzen und vor Tod?
Da sagte Paulus: Ich habe genauso Schmerzen wie ihr, und mir ist es auch schrecklich im Gefängnis, aber im Verhältnis zur Herrlichkeit Gottes ist das ganze Leid nicht so schwer. Christus gibt mir Kraft für jeden Tag und ich vertraue ihm und ich weiß ja, dass sein Reich kommt und dass sein Wille geschieht.
Paulus war so ähnlich wie ein Stehaufmännchen. Wenn er geschlagen wurde, ins Gefängnis kam: er stand immer wieder auf. Man konnte ihn gar nicht zu Boden schlagen, weil er immer ein Gegengewicht hatte gegen das Schlimme, was auf ihn traf von außen.
Paulus war wie ein Stehaufmännchen; er wurde geschlagen, gefangen, verfolgt. Aber er fiel nicht um davon, er stand immer wieder auf.
Und die Kraft, die ihn immer wieder aufstehen ließ, das war die Kraft, die von Gott kam. Und wenn Paulus dem Tod nahe war, dann betete er zu Gott und schaute auf Christus. Paulus sagte: Unser Herr Christus, der ist ja sogar vom Tod auferstanden; also kann uns gar nichts trennen von Gott, auch der Tod nicht. Darauf vertraute Paulus.
Und am Ende ist Paulus nach Rom gekommen. Da war er im Gefängnis. Und vorher, auf Malta, hat er noch Schiffbruch erlitten.
Am Ende wurde dieser Paulus von einem bösen Kaiser in Rom getötet. Aber auch da hat Paulus fest darauf vertraut, dass Gott ihn sogar nach dem Tod wieder aufstehen lässt. So wie Christus: gekreuzigt, gestorben und begraben und aufgestanden.
Weil Paulus ganz auf Gott vertraute, hatte er so ein Gegengewicht, das ihn immer wieder aufstehen ließ.
(Eines der Kinder ruft: der hat da unten was drin!) Richtig! Der hat ‚hier unten was drin. Der hat hier unten eine Halbkugel aus Blei. Und vorgestern Nacht habe ich lauter kleine Halbkugeln aus Blei gegossen und damit werdet ihr nachher solche kleinen Stehaufmännchen bauen.
Und denkt dran; dieses schwere Gewicht, das soll Gottes Herrlichkeit darstellen, das macht uns zu Stehaufmännchen.
Gottes Kraft in uns ist das Gegengewicht.