Kinderpredigt 580 a zum 1.Samuel 16

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Kinderpredigt vom 17.05.1987 - Pastor Schnabel - 1.Samuel 16

Liebe Kinder! Das Singen ist in der Kirche so wichtig, dass sogar ein Sonntag dazu benannt worden ist. Jedes Jahr gibt es wieder den Sonntag "Kantate".

Vom Singen handelt auch die Geschichte, die im Alten Testament steht. Die Bibel erzählt von einem kleinen Jungen, der hieß David. Davids Vater war ein wohlhabender Mann. Er hatte Ziegen und Schafe. David hütete die Ziegen und Schafe seines Vaters. Das war nichts Besonderes. Aber besonders war, dass David schön singen konnte. Wenn er sich freute, sang er fröhliche Lieder. Von weitem hörte man seine helle, klare Stimme. Und dann jubelte er und jauchzte er. Wenn er traurig war, dann konnte man das auch seinen Melodien anhören. David hatte kein Liederbuch, sondern der sang so vor sich hin: "Ach was bin ich heute froh!"

Bei Kindern kann man das manchmal hören. Die singen bei merkwürdigen Anlässen. Dann singen die: "Ach du blöder Finger hör auf, mir weh zu tun!" Oder: "0, ich freue mich heute Abend dürfen wir fernsehen!"

David sang auch traurige Lieder. Wenn es ihm gut ging, dankte er Gott. Er sang auch zu Gott Bittlieder, wenn er sich was wünschte.

Und eines Tages, als er wieder die Schafe hütete und die Ziegen, kam er an einer Weide vorbei. Da hatte der Blitz rein geschlagen und an der Bruchstelle ragten lange Holzfasern heraus. Mit diesen Holzfasern spielte er, die zupfte er an, und da gaben die einen Ton, bummm, und dazu sang er und sagte bummmm, bummmm...

Und einmal beim Schlachten fand er eine lange Sehne, die spannte er an einen Holzspan und dann merkte er; das klingt viel lauter, danach kann man richtig eine Melodie singen. Man kann mit einer Sehne Töne machen. So ist David auf die Idee gekommen, Sich eine Harfe zu bauen. Das war ein Holzrahmen, dazwischen hat er Sehnen gespannt, und die hat er dann an gezupft, und das klang schön. Das war ein einfaches Instrument Wenn es so einfach war, habe ich zu mir gesagt, Christian, dann baue doch mal eine Harfe. Und das habe ich dann getan. Hier ist sie. Davids Harfe sah wahrscheinlich etwa so aus, vermutlich war sie ein bisschen länger, aber mein Brett war nicht so lang, deswegen konnte ich sie nur so kurz bauen.

Also so ähnlich klang das, ihr müsst jetzt ganz leise sein, dann könnt ihr es besser hören...

Dann ist der David natürlich auf die gleiche Idee gekommen wie ich. Wenn man die Harfe nämlich auf eine große Holzplatte stellt, oder auf einen Kasten, dann klingt es lauter. Ich nehme an, dass Davids Harfe besser klang als meine, aber David hat es ja auch nicht in einer Stunde gebaut, und ich habe nicht viel länger Zeit dazu gehabt. Jedenfalls haben ihm die Menschen gern zugehört, ihre Ohren waren nicht verwöhnt. David sang zu den Klängen der Harfe.

Wenn Menschen mutlos waren, dann sagten sie ihnen: Du, geh mal zu David, der singt dir ein Lied vor, und dann wird dir’s leichter ums Herz. Und dann fing David an zu singen. Und er sang das, was er erlebt hat.

David war ein guter Hirte für seine Schafe. Er passte auf, dass seine Schafe nicht verloren gingen. Er wusste, wenn ein Schaf anfing zu hinken, dass es wahrscheinlich einen Dorn im Fuß hatte. Dann ging er hin, und beruhigte das Schaf, und zog den Dorn raus. Oder wenn er sah, dass die Weide nicht mehr grün war, trieb er die Schafe woanders hin, wo frisches Wasser war und grünes Gras.

Eines Tages kam er auf folgende Idee; eigentlich ist mein Verhältnis zu Gott genauso wie das Verhältnis zwischen einem guten Hirten und seinen Schafen. Und da hat er ein Lied gedichtet, das haben unsere Konfirmanden auswendig gelernt; das stammt von David: "Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue." So hat er das gesungen...

Damals gab es einen König. Es war der erste in Israel, der hieß Saul. Dieser König Saul, der hörte nicht auf Gott. Am Anfang war er gehorsam. Aber einmal hatte Gott gesagt: Ihr sollt das Land erobern, aber ihr sollt nicht das Eigentum dieser Leute an euch nehmen. Das hatte Gott klug angeordnet, weil nämlich sonst die Menschen auf den Geschmack kommen, und dauernd Eroberungskriege führen, um immer mehr und noch nicht genug zu haben. Deswegen hatte Gott das weise angeordnet. Aber Saul konnte nicht widerstehen, und sie hatten fette Beute gemacht, und Saul hatte Gott belogen Und Saul wollte es nicht zugeben; und darum war Saul trübsinnig geworden. Darum saß der König Saul auf seinem Thron, mit seiner goldenen Krone, und starrte vor sich hin. Und wenn er gefragt wurde sagte er: Ach, das Leben ist sinnlos, alles ist blöd! Seine Diener machten sich Sorgen und dachten; so kann das nicht weitergehen, der König muss doch herrschen und regieren. Und dann sagten sie eines Tages:

Du, König, wir kennen da einen Hirten, der kann wunderbar singen. Und wenn die der ein Lied vorsingt, dann wird dein Herz wieder froh. Und so holten sie David, und David brachte seine Harfe mit. Und er sang und spielte für den König, und da wurde der König froh.

Nur einen Fehler beging der Saul, und das hat ihm eigentlich das Leben gekostet; der Saul hat nie mitgesungen. Und darum wurde er immer wieder trübsinnig, wenn der David aufhörte zu singen. Wir würden sagen; er war deprimiert. Aber die Bibel erzählt ja woran es lag bei ihm.

Später wurde der David selbst König und bekam den Thron von Saul, und als er ins Schloss einzog, hat David seine Harfe mitgenommen. Und er hat etwas wichtiges getan, sein Leben lang; wenn er morgens aufstand, hat er erst mal seine Harfe genommen, und hat Gott ein Loblied gesungen. Oder er hat Gott gebeten, und hat gesagt: Lieber Gott, heute ist mir’s gar nicht lustig zumute, gib mir nur Kraft, dass ich diesen Tag bestehe! Oder er hat abends gesungen: Ach lieber Gott, was war’s heute für ein schöner Tag! Oder er hat gesungen: Lieber Gott, ich war ein mieser Vogel heute, habe nichts Gutes getan, vergib mir! Oder er hat gesungen: Lieber Gott meiner Frau geht’s nicht gut, bitte hilf ihr doch, meinen Freunden, oder meinem Bruder!

David hat jeden Tag gesungen, und das war ihm eine große Hilfe.

Wenn ihr mal in eine Kirche kommt mit vielen Bildern, und ihr seht einen Mann abgebildet, der so eine Harfe hat, dann ist das sicher der König David.

Wir singen auch zu Gott. Viele von Davids Liedern haben wir in der Bibel stehen. Von den 150 Psalmen sind etwa 80 Psalmen von König David.

Und ihr singt hoffentlich auch abends vor dem Schlafengehen, die Eltern singen mit euch Lieder.

Aber ihr Kinder, ich möchte euch auch ermutigen ruhig so vor euch hin zu singen, ja? Wenn ihr euch traurig fühlt, oder wenn ihr fröhlich seid, singt einfach mit euren eigenen Worten; so geht das..., so geht das... So kann man durch den ganzen Tag Singen... durch den ganzen Tag Singen........ Man kann sich in Liedern auch beklagen; heute... heute... heute graust mir’s vor der Schule, heute graust mir’s vor der Schule..... ‚ aber ich versuch’s heure wieder...., mal sehen, was draus wird...., und den ganzen Tag dauert’s ja auch nicht...! - Also so vor sich hin singen. Sicher ist es den Lehrern auch mal so zumute.

Das Singen, das ist eine Medizin. Das Singen ist eine Medizin.

Und denkt dran; selber singen macht fröhlich, selber singen.

Und mitsingen macht fröhlich.

Und wenn ihr nachher runtergeht zum Kindergottesdienst, dann nehmt die Harfe mit, vielleicht könnt ihr da noch viel besser mit umgehen, als ich - so hat die Harfe von David ausgesehen.

Und jetzt wollen wir selbst singen; das nächste Lied.